Von Tanten aus Marokko und außergewöhnlichem Teamgeist

zurück zum Pressearchiv

Von Tanten aus Marokko und außergewöhnlichem Teamgeist

Zum Finale des 5. Erwitter Kinder- und Jugendchorwettbewerbs auf dem Schlossgelände stellten sich gleichstimmige Kinderchöre dem Votum der Jury

Den wohl größten Chor dirigierte Esther Waldhausen. „Meine Tante aus Marokko“ ertönte es plötzlich aus mehr als 700 Kehlen, während die jungen Sängerinnen und Sänger auf die Entscheidung der Jury warteten. Fotos: Meschede

ERWITTE – Keine Platzierung unter den drei Besten, dafür aber hat der Erwitter Kinderchor „Young Rhythm“ das Prädikat „sehr gut“ erhalten. Unter Leitung von Tina Meyer-Jaschke ging der Chor der Musikschule Erwitte ebenfalls mit einem hervorragenden Ergebnis aus dem 5. Kinder- und Jugendchorwettbewerb hervor und bewies damit, dass er zu den Top-Teilnehmern des von der Musikschule Erwitte in Kooperation mit der Gesellschaft der Freunde und Förderer klassischer Konzerte (GFF) veranstalteten Chorfestivals ist.
Dabei mussten die jungen Sänger eine gute Stunde warten, ehe die Jury aus der Festhalle heraustrat, um ihnen die Ergebnisse mitzuteilen. Doch die Zeit des Wartens wussten sich die aus ganz Deutschland angereisten Chöre bestens zu vertreiben. Eine Zeit lang vergnügten sie sich auf dem Gelände vor der Festhalle mit Ballspielen, fläzten sich entspannt auf der Wiese oder testeten ihr Geschick beim Seilspringen. Einige Chöre stimmten bereits Lieder an.
Und dann stand plötzlich Dirigentin Esther Waldhausen vom Kinderchor des Gerhard- Hauptmann-Gymnasiums Wernigerode auf der Wiese und dirigierte die 15 Kinderchöre. „Wir wollen gemeinsam mit Händen und Füßen singen“, forderte sie die jungen Sänger auf. Mit einem Mal ertönte das Lied „Meine Tante aus Marokko“ aus mehr als 700 Kehlen. Darauf folgte noch eine Reihe weiterer Lieder. Die Begeisterung für das Singen war den Mädchen und Jungen anzumerken. Auf dem Gelände vor der Festhalle schlossen sie sich zu einer großen Gemeinschaft zusammen.

Einen Gastauftritt hatte der Erwitter Kinderchor „Young Rhythm“ beim Abschlusskonzert in der Hellweghalle. Die Sängerinnen und Sänger erhielten das Prädikat „sehr gut“.

„Musik verbindet: Dieses Gemeinschaftsgefühl, diese Freude, das schafft nur die Musik“, befand wenig später Schirmherr Bürgermeister Peter Wessel beim Abschlusskonzert in der Hellweghalle. Dabei zeigten die Preisträger sowie andere ausgewählte Chöre, wie u.a. der Erwitter Kinderchor „Young Rhythm“, wie geschliffen und ausdrucksstark ihre Stimmen klingen können. Flauschig zart ertönte beispielsweise das Lied „Adiemus“ aus den Kehlen der Vokalklasse 6e des Märkischen Gymnasiums Iserlohn. Wie ein Telefongespräch rhythmisch-musikalisch Akzente setzt, das bewiesen hingegen die Gyloh Teens aus Hamburg.
Aber auch ganze Geschichten untermalten die Kinderchöre mit ihren Liedern. Ein eindrucksvolles Beispiel lieferte dafür der Kinderchor Wernigerode mit seiner Interpretation des Stücks „Der Fuchs und die Gans“. „Es ist wieder alles großartig gewesen“, kommentierte die sechsköpfige Jury mit ihrer Sprecherin Juliane Berg das Mega- Event und fügte gleich hinzu: „Hier in Erwitte trifft man bei den Kinder- und Jugendchören, die aus ganz Deutschland angereist kommen, auf ein hohes Niveau.“

Unzählige fleißige ehrenamtliche Helfer waren am Wochenede beim 5. Erwitter Kinder- und Jugendwettbewerb im Einsatz

Aber auch ein besonderes Gemeinschaftsgefühl prägt die Veranstaltung. „So etwas muss man gesehen haben. So einen herausragenden Teamgeist und eine Stimmung vermittelt keine Sportveranstaltung“, kommentierte eine ältere Besucherin. In spätestens vier Jahren ist es erneut soweit. Dann geht der Chorwettbewerb in die sechste Runde.

Die Platzierungen am Sonntag

Der Bewertung stellten sich am zweiten Wettbewerbstag des 5. Kinder- und Jugendchorwettbewerbs in Erwitte ausschließlich gleichstimmige Kinderchöre. Gewonnen hat schließlich der Chor der Rudolf-Hildebrand-Schule in Markklee. Platz zwei ging an die Chorkids Illertissen und an den Kinderchor der Schola Cantorum Weimar. Platz drei belegten der Bürener Kinder- und Jugendchor sowie der Kinderchor Wernigerode. Darüber hinaus vergab die sechsköpfige Jury unter Vorsitz von Juliane Berg gleich dreimal den Volksliedpreis. Dieser ging an den Kinder- und Jugendchor der Singakademie Potsdam, an den Kinderchor des Gerhard- Hauptmann-Gymnasiums Wernigerode und schließlich an den gleichstimmigen Chor der Rudolf- Hildebrand-Schule Markklee. (mes)

Quelle: Zeitungsverlag Der Patriot, 31.05.2011